Surfboard Blanks - Vielfalt und Nachhaltigkeit

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Die Wahl des optimalen Surfboard Blanks ist entscheidend für die Leistung und Stabilität deines Boards. Oftmals übersehen, spielt der Blank eine zentrale Rolle im Surfbrett-Design. Dieser Artikel bietet einen tiefen Einblick in verschiedene Surfboard Blanks und hebt besonders die nachhaltige Alternative, die Polyola Eco-Schaum Polyurethan-Surfbrett-Rohlinge, hervor.

Inhaltsverzeichnis

  1. Surfboard Blanks im Fokus – WAS IST EIN SURFBOARD-BLANK?
  2. Der Einfluss des Blanks – WOFÜR IST DER BLANK IM BOARD VERANTWORTLICH?
  3. Dichte als Schlüssel – WAS VERSTEHT MAN UNTER „DICHTE“ EINES BLANKS?
  4. Vielfalt der Blanks – WELCHE ARTEN AN BLANKS GIBT ES. VOR- UND NACHTEILE:
    1. 01 PU BLANKS: Klassisch, leicht und stabil, jedoch mit Umweltauswirkungen.
    2. 02 EPS BLANKS: Von LD-EPS bis HD-EPS – eine neue stabile Alternative.
    3. 03 XPS ODER IX-PS BLANKS: Die neueste Technologie mit ihren Herausforderungen.
    4. 04 POLYOLA ECO-SCHAUM POLYURETHAN-SURFBRETT-ROHLINGE: Nachhaltigkeit neu definiert – recycelt, leistungsstark und zukunftsweisend.
  5. WIE WIRD FOAM HERGESTELLT:
  6. VORTEILE VON POLYOLA ECO-SCHAUM:
  7. TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT VON BLANKS:
  8. BLANKS FÜR DEN EINSTIEG INS SHAPEN:

Surfboard Blanks im Fokus – WAS IST EIN SURFBOARD-BLANK?

Die Grundlage jedes Surfboards wird durch den Schaumstoffkern, den Blank, geschaffen. Dieser Abschnitt erklärt die Bedeutung des Blanks und seine fundamentale Rolle für die spätere Stabilität des Boards.

Ein Surfboard setzt sich aus einem Kern aus Schaumstoff und dem umgebenden Laminat zusammen, das dem Board Stabilität verleiht. Bei hochwertigen Surfboards wird der Schaumstoffkern in der Regel aus einem sogenannten „Blank“ geformt, bevor er mit Glasfasermatten und Harz laminiert wird. Die Blanks haben bereits eine grobe Ähnlichkeit mit der endgültigen Form des Surfboards, und die Rocker Line (die Krümmung des Surfboards) wird weitgehend durch die Vorgaben des Blanks bestimmt. Zu Beginn sehen sie fast alle identisch aus, bis ein Künstler daraus ein individuelles Surfboard kreiert.

Zu Beginn gleichen sie sich nahezu alle, bis der Kunsthandwerker aus ihnen ein einzigartiges Surfboard geformt hat.

Der Einfluss des Blanks – WOFÜR IST DER BLANK IM BOARD VERANTWORTLICH?

Von Gewicht über Flexibilität bis hin zur Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen – entdecke, wie der Schaumkern diese entscheidenden Eigenschaften deines Surfboards maßgeblich beeinflusst.

Der Schaumkern eines Surfboards spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen Eigenschaften des Boards, darunter Gewicht, Flexibilität und Widerstandsfähigkeit gegen äußere Kräfte wie den Druck des Surfers. Wenn man versucht, diese Eigenschaften allein durch das Laminat zu steuern, wie es bei vielen Epoxy Sandwichboards der Fall ist, besteht die Gefahr, dass man ein leichtes und widerstandsfähiges Surfboard erhält, dem jedoch nahezu jegliche Flexibilität fehlt. Selbstverständlich spielen auch die Kosten eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines Surfboards. Obwohl Hightech-Verbundwerkstoffe viel bewirken können, möchte niemand ein Surfboard für über tausend Euro besitzen, das genauso anfällig für Brüche oder Beschädigungen während des Transports, bei Kontakt mit Steinen oder im Shorebreak ist wie alle anderen Boards. Daher ist die Wahl des Blanks ein entscheidender Faktor, um ein Surfboard zu erhalten, das in allen diesen Eigenschaften perfekt ausbalanciert ist.

Dichte als Schlüssel – WAS VERSTEHT MAN UNTER „DICHTE“ EINES BLANKS?

Die Dichte des Blanks spielt eine entscheidende Rolle, und dieser Abschnitt führt durch die Welt der Blank-Dichte und erklärt, warum sie ein essenzielles Kriterium für die Wahl des richtigen Materials ist.

Die Dichte eines Materials beschreibt das Verhältnis von Gewicht zu Volumen. Je niedriger die Dichte, desto leichter ist ein Surfboard-Blank, und desto weniger stabil ist er im Vergleich zu einem Blank mit höherer Dichte. Unter "Widerstandsfähigkeit" eines Blanks versteht man seine Fähigkeit, äußeren Belastungen standzuhalten. Druckdellen sind kleine Beulen auf dem Surfboard, die beispielsweise durch den Druck des Knies während Duckdives oder durch Stürze auf das Brett bei Wipeouts entstehen können. Je weniger widerstandsfähig die Kombination aus Kernmaterial und Laminat ist, desto anfälliger ist ein Surfboard für Druckdellen.

Obwohl sie äußerlich oft gleich aussehen, können Blank-Boards erhebliche Unterschiede aufweisen. Hierbei sind die Qualitätsunterschiede vergleichbar mit denen bei Autos oder Textilien. Blank ist eben nicht gleich Blank.

Vielfalt der Blanks – WELCHE ARTEN AN BLANKS GIBT ES. VOR- UND NACHTEILE:

01 PU BLANKS: Klassisch, leicht und stabil, jedoch mit Umweltauswirkungen.

PU Surfboard-Blanks (PU steht für Polyurethan) sind in der Welt der hochwertigen, nicht industriell gefertigten Surfboards der gängige Standard. Diese Blanks sind leicht, vergleichsweise stabil und lassen sich gut von Hand bearbeiten. Ihre Verwendung hat sich seit den 60er Jahren als Standard etabliert, und es gibt bedeutende Hersteller in Amerika, Australien und Südafrika, die die Welt mit hochwertigen PU Blanks beliefern. Auch in China werden mittlerweile PU Blanks produziert, jedoch ist die Qualität oft zweifelhaft, da sie dazu neigen, schnell zu vergilben und sehr weich zu sein.

Trotz ihrer Beliebtheit gelten PU Blanks nicht als besonders umweltfreundlich, da sie nicht recycelt werden können und bei der Herstellung hohe Umweltbelastungen verursachen können. Zudem sind sie nicht „closed cell“, was bedeutet, dass sie bei Beschädigungen des Laminats etwas Wasser aufnehmen können. Diese Blanks können mit Polyester- oder Epoxyharz laminiert und repariert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass PU Blanks keine gleichmäßige Dichte aufweisen. Daher sollte bei der Auswahl des Blanks darauf geachtet werden, möglichst wenig Material beim Shapen entfernen zu müssen, da ein zu starkes Abschleifen den Blank erheblich erweichen kann.

Unlaminierte Surfboard Blanks sind äußerst anfällig für Verletzungen und sollten mit äußerster Vorsicht behandelt werden, vergleichbar mit einem rohen Ei.

02 EPS BLANKS: Von LD-EPS bis HD-EPS – eine neue stabile Alternative.

Es gibt zwei Hauptarten von EPS (expandiertes Polystyrol) mit unterschiedlicher Dichte: LD-EPS (geringe Dichte) und HD-EPS (hohe Dichte). LD-EPS, auch als Styropor bekannt, gilt als das weniger hochwertige Kernmaterial. Es ist weniger stabil und neigt dazu, Wasser wie ein Schwamm aufzusaugen. Hersteller, die Surfboards industriell produzieren, verwenden häufig dieses Kernmaterial, da es im Vergleich zu PU Blanks kostengünstiger ist. Die Verwendung von LD-EPS macht jedoch in der Regel nur in Verbindung mit der Sandwich-Technologie Sinn, bei der eine Zwischenschicht (z.B. PVC oder Holz) zwischen zwei Glasfaserschichten gelegt wird, um die Schwächen des Kerns zu kompensieren. Ein Nachteil von Sandwichboards ist jedoch oft ihre hohe Steifigkeit, was von vielen Surfern nicht bevorzugt wird. Diese Blanks können ausschließlich mit Epoxyharz laminiert und repariert werden. Typischerweise erkennt man Surfboards mit LD-EPS Blanks an ihrer lackierten und nicht transparenten Oberfläche, unter der jedoch verschiedene Materialien verborgen sein können.

Eine neuere Entwicklung für den Surfboardbau ist das HD-EPS, das in einer Dichte ähnlich wie PU Blanks verwendet werden kann. Im Gegensatz zu LD-EPS erfordert HD-EPS keine Sandwichschicht, um stabile und langlebige Surfboards zu gewährleisten. Diese Surfboards werden häufig mit transparentem Epoxyharz laminiert, und es gibt Varianten sowohl mit als auch ohne Stringer. Aufgrund der feineren Zellstruktur weisen HD-EPS Blanks im Vergleich zu LD-EPS eine geringere Wasseraufnahme nach Beschädigungen auf, obwohl sie etwas höher als bei PU Blanks ist. Ein Vorteil von HD-EPS ist zudem die erhöhte Stabilität gegenüber UV-Strahlung, was zu einer geringeren Neigung zum Vergilben führt.

03 XPS ODER IX-PS BLANKS: Die neueste Technologie mit ihren Herausforderungen.

Diese innovative Kerntechnologie repräsentiert den neuesten Stand der Entwicklung. Auch hier gibt es Unterscheidungen zwischen LD-XPS und HD-XPS. Beide Varianten zeichnen sich durch ihre „closed cell“-Eigenschaft aus, wodurch sie bei Beschädigungen kein Wasser aufsaugen. Die Verarbeitung und Reparatur dieser Blanks erfolgt ausschließlich mit Epoxyharz. Während ältere XPS Blanks (auch als Styrodur bekannt) oft blau gefärbt waren, erkennt man die neueren Surfboard-Blanks, auch als IX-PS bezeichnet, an ihrer weißen Farbe. Inzwischen sind diese Blanks auch aus teilweise oder vollständig recyceltem Ausgangsmaterial erhältlich.

LD-XPS Surfboard-Blanks wirken auf den ersten Blick faszinierend für den Surfboardbau, da sie äußerst stabil und leicht sind. Diese Stabilität resultiert aus dem Druckschaumverfahren, das im Gegensatz zu PU- und EPS-Blanks angewendet wird. Der Druck innerhalb der Zellstruktur macht sie widerstandsfähiger gegenüber Druckbelastungen (Pressure Dings). Allerdings ist bei diesen Surfboard-Blanks die Temperaturbeständigkeit problematisch. Bei Temperaturen über 60 Grad Celsius können die Zellen in der Struktur platzen.

04 POLYOLA ECO-SCHAUM POLYURETHAN-SURFBRETT-ROHLINGE: Nachhaltigkeit neu definiert – recycelt, leistungsstark und zukunftsweisend.

Polyurethanschaum, der beliebteste Kern für Surfbretter – neu interpretiert. Hergestellt aus recycelten Industrieabfällen. Polyola-Öko-Schaumrohlinge sind eine bahnbrechende und umweltfreundliche Innovation seit 2020. Der erste Polyurethan-Schaumkern für Surfbretter, der über ein Drittel recyceltes Material enthält und zudem recycelbar ist. Produziert in Europa.
Neu in Arbeit: Die Einführung von 2/3 recycelten Inhalten für noch mehr Nachhaltigkeit.

Diese umweltfreundlichen Surfbrettrohlinge aus Polyurethanschaum entstehen durch das Mischen von zwei Flüssigkeiten, Polyol und Isocyanat. Das Polyol besteht zu über 80 % aus Recycling-Polyol, welches aus der Verpackungsindustrie bezogen wird. Das Isocyanat besteht zu 60 % aus biozirkulärem Material. Der Herstellungsprozess beginnt mit dem Mischen der beiden Flüssigkeiten. Die Verwendung dieser innovativen Materialien reduziert die Umweltbelastung und sorgt für stärkere und langlebigere Boards, die ihre Flexibilität behalten.

Nach dem Surfbrett-Leben wird der Schaum chemisch verflüssigt und in neues Polyol umgewandelt – ein geschlossener Kreislauf für Nachhaltigkeit.

Obwohl sie auf den ersten Blick identisch erscheinen, variieren sie deutlich. Hier wird deutlich, dass nicht jeder Rohling gleich ist. In dieser Kategorie gibt es Qualitätsunterschiede, die durchaus vergleichbar mit denen bei Automobilen oder Textilien sind.

WIE WIRD FOAM HERGESTELLT:

Alle Surfbrettrohlinge aus Polyurethanschaum werden durch Mischen zweier Flüssigkeiten, eines Polyols und eines Isocyanats, hergestellt.
Polyola Eco-Foam wird aus recycelten Industrieabfällen hergestellt. Durch einen chemischen Prozess kann der Schaum am Ende seines Lebenszyklus verflüssigt und für die Herstellung neuer Blanks verwendet werden.

VORTEILE VON POLYOLA ECO-SCHAUM:

Diese Rohstoffe reduzieren nicht nur die Umweltbelastung, sondern maximieren auch die Leistung, wodurch ein stärkeres und langlebigeres Board entsteht.

  • Nachhaltigkeit durch recycelte Inhalte.
  • Stärker und langlebiger, ohne Kompromisse bei der Flexibilität.
  • Recycelbar am Ende des Lebenszyklus.

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT VON BLANKS:

Das austretende Gas aus den Boards, durch die Einwirkungen von Temperaturunterschieden, kann später, verbunden mit mechanischen Belastungen, zu einer Delamination des Surfboards führen.
HD-XPS ist eine temperaturbeständige Option, während HD-EPS eine gute Alternative mit geringer Wasseraufnahme ist.

Unlaminierte Surfboard Blanks sind äußerst anfällig für Beschädigungen und erfordern eine äußerst sorgsame Handhabung, vergleichbar mit der Vorsicht, die man einem rohen Ei entgegenbringt.

BLANKS FÜR DEN EINSTIEG INS SHAPEN:

PU-Blanks sind einfach von Hand bearbeitbar (Hobel, Schleifmaschine, Schleifpapier), kosten zwischen 60 und 200 Euro. Bestellung im deutschsprachigen Raum ist begrenzt, aber europaweit online verfügbar.

Abschließend hoffen wir, dass dieser Artikel einen tieferen Einblick in das Thema Surfboard Blanks bietet und dabei hilft, die richtige Wahl zu treffen. Ein besonderer Dank geht an Nico von Buster Surfboards für die fachkundige Unterstützung. 

Story: Nico Steidle 

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