Was bedeutet das Wort KOOK im Surfen?

Ocean Knowledge

Häufig genutzt, meist fehlerhaft angewendet und vermutlich noch häufiger völlig missverstanden. Dieser Ausdruck geistert durch die Surfkultur wie einst Modern Talking durch die Welt der Popkultur. Seine tatsächliche Bedeutung bleibt vielen im Dunkeln, und ironischerweise verwenden ihn oft genau die Personen, für die dieser Titel ursprünglich geschaffen wurde. Wichtig ist bei dem Wort zu verstehen dass es seltens wirklich böse oder ernst verwendet wird. Es ist eine Art Neckerei unter Surfern. Schadenfreude kann auch ein Grund für die Nutzung des Wortes, von unkontrolierbarem Missgelingen beim Wellenreiten sein. Aber was kennzeichnet eigentlich den archetypischen KOOK?

Die Welt der KOOKS entmystifiziert: Ein Surfer's Guide

Surfen ist mehr als nur ein Sport – es ist eine Kunst, die mit Stil verbunden ist. Damit du nicht unbeabsichtigt zum Kook des Universums wirst, präsentieren wir einen ultimativen Leitfaden.

Surf ABC: KOOK - Begriff und Bedeutung

KOOK ist tatsächlich ein Akronym und steht für "Keeper of odd knowledge". Entgegen der landläufigen Meinung, dass es sich um einen Anfänger handelt, ist dieser Begriff eigentlich anderen Surfern vorbehalten. 

Was sind KOOKS?

In der Surfszene werden KOOKS oftmals als Poser betrachtet – Menschen, die versuchen, sich mit der Szene zu identifizieren, aber oft peinlich oder lächerlich wirken. Sogar Profisurfer können als KOOKS gelten, besonders wenn sie rücksichtsloses Verhalten zeigen oder ihre Wellen zu oft einfordern. Die Bezeichnung KOOK wird in der Surfszene für diese spezielle Art von Menschen verwendet, die oft mehr vorgeben, als sie tatsächlich sind. Es ist sozusagen der Inbegriff des übertriebenen Selbstdarstellers im Surfsport.  Ein KOOK versucht sich häufig krampfhaft mit der Szene zu identifizieren, indem er auffällige Aktionen setzt, die wenig mit authentischem Surfen zu tun haben. Dies kann vom unsinnigen Tragen der Surfkleidung im Alltag bis hin zum unnötigen Hervorheben vermeintlicher Surf-Fähigkeiten reichen.
Die Ironie dabei ist, dass der wahre Surfer den KOOK oft daran erkennt, dass dieser genau die Verhaltensweisen zeigt, die er vermeiden sollte. In gewisser Weise wird der KOOK somit zu einem lebenden Paradoxon innerhalb der Surfkultur.
Manchmal wird man aber auch einfach aus purer Unwissenheit zum Kook.

Profisurfer können auch KOOK's sein

Auch Surfer auf höchstem Niveau werden innerhalb der Szene häufig als KOOKs bezeichnet. Besonders brasilianische Surfer neigen dazu, ihre Wellen übermäßig zu beanspruchen, insbesondere wenn sie kurz vor Ende des Wettkampfs noch eine hohe Punktzahl erreichen müssen. Dies führt dazu, dass andere Surfer sie gerne als KOOKs bezeichnen. KOOKs gelten als rücksichtslos, eigenartig und geradezu lächerlich.

Die Ironie dabei ist, dass auch Profis, trotz ihrer Fähigkeiten auf dem Brett, in Verhaltensweisen verfallen können, die sie in die KOOK-Kategorie katapultieren. Ein KOOK zu sein, ist anscheinend keine Frage des Könnens, sondern eher eine Frage der Selbstdarstellung und des respektvollen Umgangs mit anderen Surfern.

Vermeide den KOOK-Titel

KOOKINESS hat nicht immer etwas mit einem Anfängerstatus zu tun. Jeder kann Fehler machen, und Wipeouts gehören zum Sport. Um den KOOK-Titel zu vermeiden, halte dich an die Surf Etikette und beachte einige Grundregeln:

  1. KOOK #1 – Stilsicherer Transport

    Vermeide peinliche Auftritte beim Transport deines Surfboards. Befestige es ordentlich auf dem Autodach oder verstau es im Auto – offenstehende Heckklappen sind ein No-Go.




     

  2. KOOK #2 – Korrektes Aufwärmen

    Aufwärmen ist vor jeder Surfsession entscheidend, aber Luftboxen am Strand sind keine coole Vorbereitung. Sanftes Dehnen reicht aus, um deine Muskeln aufzuwecken.


     

  3. KOOK #3 – Leash-Taktiken

    Trage deine Leash nicht wie eine Hundeleine hinter dir her. Eine Erweiterung des Kook-Vokabulars: "Leash Dragon". Wickel sie bis kurz vor dem Wasser um dein Board, um peinliche Momente im Sand zu vermeiden.

    Foto Credit: @molietsmadness

  4. KOOK #4 – Stilvolles Eincremen

    Zinkstift ist keine Gesichtsfarbe für einen Kindergeburtstag. Verwende ihn, um dich vor der intensiven Sonneneinstrahlung zu schützen, besonders in reflektierendem Wasser.



    Foto Credit: @molietsmadness
     

  5. KOOK #5 – Surfer Dresscode

    Trage deine Boardshort auf gar keinen Fall über dem Neoprenanzug. Der Wetsuit kommt ganz fein ohne aus. Ein Neopren gehört übrigens auch nicht in den Supermarkt... 

  6. KOOK #6 – Finnen-Weisheit

    Drehe die Finnen nicht falsch herum ins Surfboard, es sei denn, du suchst nach zusätzlicher Herausforderung beim Surfen.

    Foto Credit: @molietsmadness
     

  7. KOOK #7 – Wasserregeln

    Ein respektloses Verhalten im Wasser macht dich zum absoluten Oberkook. Beachte die Knigge-Regeln und vermeide, andere Surfer zu gefährden.


     

  8. KOOK #8 – Wellen teilen

    Zur richtigen Surfer Etikette gehört das Teilen der Wellen mit deinen Mitsurfern. Niemand hat das Recht, dem anderen die Vorfahrt zu nehmen.


     

  9. KOOK #9 – Neopren-Anzug-Weisheit

    Dein Neoprenanzug gehört neben dem Supermarkt auch nicht ins Restaurant. Das Tragen außerhalb des Surfspots wird als „Yeast Mode“ bezeichnet.


     

  10. KOOK #10 – Weise mit deinem Surfboard umgehen

    Dein Surfboard ist dein Freund, aber zeige nicht der ganzen Welt deine innige Beziehung. Lasse es zu Hause, wenn es nicht notwendig ist.

  1. KOOK #11 – Nasenrichtung beim Paddeln

    Macht euch nicht zum Kook, indem die Nose eures Boards in Richtung Sonne zeigt. Achtet auf die Grundlagen und haltet euer Board in die richtige Richtung.

  2. KOOK #12 – Sticker-Extravaganza

    Sticker auf dem Brett sind ein No-Go, ob selbst angebracht oder von einem Pro gekauft. Ihr seid nicht Gabriel Medina – nehmt die Dinger ab und behaltet euren Stil.

  3. KOOK #13 – Sommer ohne Booties

    Booties im Sommer? Nein danke! Ein echter Surfer verzichtet auf überflüssiges Equipment und zeigt, dass er das Spiel der Gezeiten versteht.

  4. KOOK #14 – Wachsfreie Unterseite

    Wachst niemals die Unterseite eures Surfboards. Das ist nicht nur ein No-Go, sondern auch ein Akt der Respektlosigkeit gegenüber eurem Board. Zeigt eure Liebe auf andere Weise.

  5. KOOK #15 – Drop-Ins und Entschuldigungen

    Ein Drop-In passiert, aber entschuldigt euch danach. Zeigt Anstand und Respekt gegenüber euren Mit-Surfern, auch wenn es mal zu eng wird.

    Foto Credit: @molietsmadness

  6. KOOK #16 – Close Outs vermeiden

    Paddelt nicht in Close Outs. Versteht die Wellen, respektiert das Line-Up und zeigt, dass ihr die Kontrolle über euer Surfspiel habt.

  7. KOOK #17 – Helmtragen mit Bedacht

    Wenn ihr mit Helm surft, dann bitte nur bei entsprechendem Anlass. Vermeidet Overkill, besonders bei kleinen Wellen in französischen Beachbreaks. Sicherheit ist wichtig, aber übertreibt es nicht.

  8. KOOK #18 – Safety first, aber nicht zu viel

    Tendenziell gilt safety first, aber wie bei allem kann man es auch übertreiben. Findet die richtige Balance zwischen Sicherheit und Style.

    Foto Credit: @molietsmadness

  9. KOOK #19 – Brettfestigkeit

    Haltet euer Brett fest! Wenn die Welle droht auf eurem Kopf zu brechen – egal, haltet verdammt nochmal euer Brett fest! Der entscheidende Moment, der euch vor dem Kook-Dasein retten kann.

  10. KOOK #20 – Shortboard-Transport

    Tragt euer Shortboard unter dem Arm und nicht auf dem Kopf. Zeigt, dass ihr die Basics des Surfens beherrscht, auch wenn ihr nicht auf dem Wasser seid.



     

  11. KOOK #21 – Pro Surf Manöver

    Praktiziert keine Pro Surf Manöver am Strand. Diese Skills, sofern vorhanden, hebt euch fürs Wasser auf. Der Strand ist keine Bühne für Surf-Profis, selbst wenn ihr einer seid.

     

  12. KOOK #22 – Schwimmbrille vermeiden

    Surft nicht mit Schwimmbrille. Auch wenn es cool aussieht, ist es ein No-Go. Vertraut auf eure Instinkte und lasst die Brille zu Hause – das Wasser ist nicht der Pool.

  13. KOOK #23 – Kook of the Day

    Die Dame hat sich den Kook of the Day gesichert. Lernt aus den Fehlern anderer und vermeidet, selbst zum Kook of the Day zu werden. Ein wahrer Surfer bleibt vorbildlich, auch wenn es mal nicht so läuft.

     

  14. KOOK #24 – Der gemeine Doppelarmschlag

    Der gemeine Doppelarmschlag – ja, Surfen macht müde. Wenn ihr erschöpft seid, ruht euch am Strand aus und verzichtet auf den Doppelarmschlag. Der Strand ist der Ort der Entspannung, nicht der Erschöpfung.

Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. 

Für eine Prise schadenfrohen Humor und Kook-Momente hier ein paar lustige Kanäle zum folgen:

@kookoftheday
@molietsmadness
@raglansurfreport
 

Jetzt aber Brett auf's Dach schnallen, ordentlich eincremen, ab zum Strand, rein in den Neo und Boardshort weg lassen!
Hang Loose und Peace out!

Text: Nico Steidle

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